
Kronen Zeitung
NEO-GAK-TRAINER POMS:
„Von einem Abstiegskampf will ich gar nicht reden“
Bundesliga-Aufsteiger GAK präsentierte am Dienstag Rene Poms als neuen Trainer. Mit der „Krone“ sprach der 49-Jährige über seine Eindrücke beim Klub, sein Engagement in Griechenland, sein bevorzugtes System und was er von allen Spielern einfordert.
„Krone“: Herzlich willkommen beim GAK. Das ist doch sehr schnell gegangen?
Neo-GAK-Trainer Rene Poms: Rückblickend stimmt das. Freitag habe ich in Griechenland noch ein Meisterschaftsspiel gewonnen, Samstag trainiert und am Sonntag ist der Anruf gekommen. Dann habe ich mir Gedanken gemacht, weil die Bundesliga war immer mein großes Ziel. Nach kurzer reiflicher Überlegung bin ich zum Entschluss gekommen, diese Mission mit dem GAK gemeinsam zu starten.
Wie schwierig war das mit bestehendem Vertrag?
Gar nicht so sehr. Bei meiner Unterschrift in Griechenland habe ich hinterlegt, dass, falls ein Bundesligist anklopft, ich die Freigabe haben möchte. Daran hat sich der Sportdirektor auch gehalten und er hat mir keine Steine in den Weg gelegt. Dafür bin ich ihm auch sehr dankbar, denn er hätte sich auch anders verhalten können.
Was waren deine bisherigen Berührungspunkte mit dem GAK?
Als Aktiver hab ich in der Zweiten Liga gekickt, die Duelle gegen den GAK waren legendär. Letztes Jahr war ich bei DSV Leoben Trainer, da haben wir das Derby aus Donawitzer Sicht leider knapp verloren. Durch die geografische Nähe habe ich den GAK immer verfolgt.
Wie viel hast du dich schon mit dem GAK befasst?
Bei Zeit habe ich Spiele in Österreich angesehen, aber keine bestimmten. Nach den Gesprächen habe ich viele Videos angeschaut, im Flug von Athen nach Österreich habe ich zwei Stunden durchgeschaut.
Das erste Training ist vorbei – was ist dein Eindruck?
Ein sehr guter. Die Mannschaft ist absolut intakt und willig. Sie wollen die Dinge umsetzen, die man ihnen sagt. Ich weiß, wo ich ansetzen muss. Es fehlt ja nicht viel, es sind gewisse Kleinigkeiten. Die lassen sich schnell reparieren. Und ich bin von der Energie der Spieler beeindruckt.
Welche Schritte setzt du nun als Erstes?
Ich will dem Team neues Vertrauen geben, daraus bildet sich dann Selbstvertrauen. Es soll Dinge einfach machen, aber perfekt. Das ist ein wichtiger Fakt, wie man aus so einer negativen Spirale wieder rauskommt. Es soll wieder eine gewisse Selbstverständlichkeit zurückkehren – wie sie es in der unglaublichen Aufstiegssaison da war. Mit einem Erfolgserlebnis kann es rasch in die andere Richtung gehen.
Wie bringt man wieder eine gewisse Lockerheit in die Mannschaft?
Damit ich Spiele gewinnen kann, muss ich im Training dementsprechend arbeiten. Es ist eine gewisse Abwärtsspirale entstanden. Das Selbstvertrauen ist total weg, daran müssen wir arbeiten, das ist meine primäre Aufgabe. Das klappt mit harter Arbeit.
Was waren deine ersten Worte an die Mannschaft?
Dass meine Prinzipien eingehalten werden müssen. Das sind gegenseitiger Respekt, Disziplin, Eigenmotivation und voller Fokus.
Für welchen Fußball steht der Trainer Rene Poms?
Für kompakten. Ich will stark gegen den Ball arbeiten, Umschaltspiele nutzen. Und im Ballbesitz versuchen, über die Flanken zum Torabschluss zu kommen. Jeder weiß in jeder Phase, was er zu tun hat. Gerade mit Verunsicherung ist es wichtig, Dinge einfach zu machen. Das System richtet sich nach dem Spielermaterial, das wird sich mit der Zeit herauskristallisieren. Stur sein bringt da nichts.
Ist der Abstiegskampf eine neue Erfahrung für dich?
Meist bin ich mit Nenad Bjelica als Feuerwehrmann gekommen. Die Saison dauert noch lang, es sind viele Spiele zu spielen und die Punkte werden auch noch geteilt. Daher will ich gar nicht vom Abstiegskampf reden. Das kann sich in zwei, drei Runden schnell drehen und wir sind nicht mehr Letzter. Ich schaue positiv in die Zukunft.
Die nähere Zukunft heißt am Sonntag Rapid. Was darf man sich da schon erwarten?
Die Mannschaft wird alles unternehmen, um zu gewinnen. Ich will nicht mit „Schauen wir mal“ in dieses Spiel gehen, sondern die drei Punkte holen. Ich hoffe, dass die Fans uns dabei entsprechend unterstützen.
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