
Kronen Zeitung
HITLERGRUSS, ZERSTÖRUNG
Hooligans wüteten nach Bratislava-Spiel in Graz
Sturm Graz feierte am Donnerstag einen souveränen 4:1-Heimsieg in der Conference-League über Slovan Bratislava. Bei dem von der Polizei als „Hochrisiko-Spiel“ eingestuftem Match kam es zu Zwischenfällen: Anzeigen nach dem Verbotsgesetz, Pyrotechnik, die Toiletten und ein Heizkörper im Stadion wurden herausgerissen und geworfen.
Ein brennender Mülleimer im Liebenauer Stadion war es, der die Stimmung nach dem Match zum Überkochen brachte, bilanziert Polizeisprecher Heimo Kohlbacher: „Im Gästesektor wurden auf den Toiletten Teile abmontiert und in Richtung der Polizei geworfen. Wir mussten Pfefferspray anwenden.“
Auch wegen Körperverletzung, Diebstahls und Brandstiftung musste die Polizei einschreiten. „Die Ermittlungen laufen.“
Im Stadion versucht man gerade, den Schaden zu sichten. Ein ganzer Heizkörper wurde herausgerissen, eine WC-Kabine, dadurch gibt es Schäden an der Wasserleitung und am Heizsystem.
Schon gegen 15 Uhr waren etwa 100 vermummte Fans von der Conrad-von-Hötzendorf-Straße in Richtung Hauptplatz gezogen. Wegen der Vermummung stellte die Polizei die Identitäten von 100 Leuten fest. Dabei entdeckten sie eine illegale Waffe, ein Messer, das als Kreditkarte getarnt war. Am Hauptplatz waren die Fans aggressiv, es hagelte mehrere Anzeigen. Der Fanmarsch zum Stadion mit rund 1000 Leuten verlief friedlich.
Anzeigen nach dem Verbotsgesetz
Später am Abend bekam die Polizei Hinweise, beim Fußmarsch hätte es „eindeutig strafrechtlich verbotene Gesten, sowie diverse verbotene Wortlaute“ gegeben - kurzum: Hitlergrüße und Nazi-Wortmeldungen. „Wir konnten das mit Videomaterial belegen“, sagt Kohlbacher. Auch hierzu wird ermittelt.
Insgesamt zeigt sich die Polizei zufrieden mit dem Einsatz. „Unsere frühe, deutliche Präsenz hat Wirkung gezeigt.“
Das Video und mehr zu diesem Beitrag gibt es auch auf krone.at.
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