Seiwald:„Das macht mich stärker“

Philip Kirchtag

Gesetzt im Nationalteam, Ersatz im Klub: Nicolas Seiwald spricht über Leipzig, Salzburg und die EM.

Beim österreichischen Nationalteam verpasste Nicolas Seiwald in der Qualifikation für die EURO 2024 in Deutschland keine einzige Minute. Er ist unter Teamchef Ralf Rangnick unumstrittener Stammspieler. Indes muss sich der 22-jährige Ex-Bulle bei seinem Neo-Klub RB Leipzig meist mit einem Platz auf der Ersatzbank zufrieden geben. Im großen „Krone“-Interview sprach der Kuchler über

... den Start in Leipzig:
„Ich muss ehrlich sagen, dass es am Anfang schon ungewohnt war, nicht zu spielen und nicht gesetzt zu sein. Der Konkurrenzkampf ist hoch, aber das macht mich stärker. Ich versuche, im Training an meine Grenzen zu gehen und besser zu werden.“

... Trainer Marco Rose:
„Wir führen oft Gespräche. Meist geht es um Kleinigkeiten. Im Herbst hat er meine Konkurrenten vor mir gesehen, aber ich versuche, meine Chancen zu nutzen und ihm zu zeigen, was ich kann.“

... das Leben in Sachsen:
„Ich habe mich gut eingelebt und die Wohnung von Konrad Laimer übernommen. Von dort aus gehe ich nur zehn Minuten ins Stadtzentrum, das gefällt mir gut. Es ist natürlich ganz anders als daheim in Kuchl, aber trotzdem mag ich es.“

Bild: GEPA pictures

... Ex-Verein Salzburg:
„Ich war in der letzten Zeit leider fast nie daheim, weil kaum Zeit bleibt. Aber wenn es sich ausgeht, schaue ich mir die Spiele von Salzburg immer an. Der Kontakt mit Spielern und Mitarbeitern hält sich aber leider ein bisschen in Grenzen. Im Sommer hatten die Salzburger wieder viele Abgänge, die man in der Liga am Anfang gut kompensiert hat. In der Champions League haben sie eine schwere Gruppe erwischt. Es kann nicht immer alles nach Plan laufen, aber sie sind Tabellenführer und im ÖFB-Cup auch noch dabei und somit voll im Rennen um die nationalen Titel.“

... seine Rolle beim ÖFB:
„Das macht mich sehr stolz. Ich bin glücklich, dass Teamchef Ralf Rangnick trotz meiner geringeren Spielzeit in Leipzig so auf mich setzt. Dennoch arbeite ich tagtäglich, damit ich auch für die Spiele im Nationalteam fit bin. Wenn ich dort Spielzeit erhalte, kann ich mich für mehr Spielzeit in Leipzig empfehlen.“

... Euphorie vor der EM:
„Wir haben beim 2:0-Sieg gegen Deutschland gespürt, dass das ganze Land hinter uns steht. Wir wissen, dass bei der EM etwas möglich ist für uns. Die Gruppe ist anspruchsvoll, aber trotzdem glaube ich, dass wir uns gegen gute Gegner, die das Spiel machen wollen, leichter tun. Weil wir vor allem im Gegenpressing und im Konterspiel eine gute Mannschaft sind. Frankreich und die Niederlande haben einen ähnlichen Ansatz wie Deutschland und das spielt uns eigentlich sogar in die Karten.“

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