
fan.at
19.01.2024, 14:31 Uhr
INTERVIEW
Kirgistan statt Judenburg: Alex Bauer im Gespräch
Bis zum Ende der abgelaufenen Hinrunde trainierte Alexander Bauer den steirischen Oberligisten FC Judenburg. Mit Beginn des neuen Jahres startete der 46-Jährige nun ein exotisches Auslandsabenteuer: Er wechselte nach Kirgistan, um dort im Fußballverband als Technischer Direktor der Nachwuchsabteilung und Teamchef der U15-Auswahl zu arbeiten. Im Interview mit fan.at erzählt Bauer von den Hintergründen seines Engagements in Zentralasien.
fan.at: Herr Bauer, wie kam es zu Ihrem Wechsel nach Kirgistan?
Bauer: Es war so, dass ich über meine Arbeit bei Akademien in Österreich Kontakt zu Beratern hatte, die mit nationalen Verbänden zusammenarbeiten. Kirgistan war ein solcher Verband, der nach neuen Kompetenzen gesucht hat. Ich hatte viele Zoom-Meetings mit den Verantwortlichen und bin dann im Oktober für fünf Tage in Kirgistan gewesen, um mir die Gegebenheiten anzuschauen. Zwei, drei Wochen später habe ich das Angebot bekommen, Technischer Direktor einer der beiden nationalen Akademien zu werden.
Kirgistan ist nicht unbedingt als Fußballnation bekannt. Warum reizt es Sie, dort zu arbeiten?
Ich sehe in Kirgistan das Potenzial, gute Strukturen für die Zukunft zu schaffen. Der Verband ist sehr professionell geführt, hat zuletzt beispielsweise mit Hilfe der FIFA ein neues Verbandshaus gebaut und setzt auch vermehrt auf die Expertise ausländischer Trainer, sowohl im A-Nationalteam, als auch in den Jugendmannschaften.
Auf welchem Niveau bewegt sich der kirgisische Fußball aus Ihrer Sicht?
Ich würde sagen, der professionelle Fußball steckt dort noch in den Kinderschuhen. Die erste Liga des Landes ist zwar offiziell eine Profiliga, meiner Ansicht nach kann man Sie im Vergleich zu Europa aber eher dem semiprofessionellen Bereich zuordnen. Kirgistan ist die Nummer 98 der Weltrangliste, da gibt es also schon noch Aufholbedarf. Meine Aufgabe ist es jetzt, mitzuhelfen, den Weg dafür zu ebnen.
Gehen Sie an diesen Job in irgendeiner Form anders heran, als Sie es bei einem Posten in Österreich getan hätten?
Aus kultureller Sicht ist das natürlich eine Umstellung. Kirgistan ist ein muslimisches Land und ich muss mich den Gepflogenheiten hier anpassen. Sportlich gesehen macht es für mich aber keinen Unterschied. Es gibt hier genauso talentierte Spieler, wie in Österreich auch und die wollen wir fördern.
Wie hat sich dieser Wechsel auf Ihr Privatleben ausgewirkt?
Meine Verlobte ist mir nach Kirgistan gezogen. Der Verband hat für sie eine Arbeit als Deutschlehrerin organisiert. Zur Heimat halte ich natürlich digital Kontakt, auch wenn das aufgrund der Zeitverschiebung manchmal etwas mühsam ist. Ich verfolge auch so gut es geht weiterhin den österreichischen und europäischen Fußball.
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