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04.11.2023, 11:00 Uhr
BUNDESLIGAGESCHICHTE
Verschwundene Großklubs und der Weg zurück Teil 2
Heute beleuchten wir ehemalige Bundesligavereine, die mittlerweile im Fußball-Unterhaus verschwunden, beziehungsweise auf dem Weg zurück sind. Dabei ziehen wir jene Klubs heran, die sich derzeit maximal in der vierthöchsten Leistungsstufe befinden und einmal Teil, der im Jahr 1974 gegründeten Österrreichischen Bundesliga waren. Wir werden diese Kurzserie auf drei knackige Ausgaben aufteilen, in denen jeweils drei Klubs präsentiert werden. Nachdem wir beim letzten Mal den FC Wacker Innsbruck, den Mattersburger Sportverein und den 1. Wiener Neustädter SC beleuchtet haben, geht es diesmal mit drei weiteren namhaften Klubs weiter. Hier gibt es noch einmal den letzten Artikel zum nachlesen.
SC Eisenstadt
In dieser Ausgabe beginnen wir mit einem wahren Traditionsverein, an den sich wohl jüngere Fußballfans gar nicht mehr erinnern können. Die Rede ist vom SC Eisenstadt. Über lange Zeit, waren die Eisenstädter das Aushängeschild des burgenländischen Fußballs, auch wenn national keine Titel gewonnen werden konnten. Insgesamt waren sie sieben Saisonen lang in der Bundesliga aktiv, im Moment liegt man in der Ewigen Tabelle auf Rang 21, der größte Erfolg war der 8. Platz im Endklassement der Bundesligasison 1984/85. Auch der eine oder andere bekannte Spieler hat seine Fußballschuhe für die Burgenländer geschnürt, wie beispielsweise der heutige Rapidtrainer Zoran Barisic, Wolfgang Kienast oder Christian Keglevits.
Der im Jahr 1907 gegründete Klub spielt derzeit in der 2. Klasse Nord, sprich der letzten Leistungsstufe im Burgenland. Dort liegt das Team von Cheftrainer Alfred Wagentristl auf dem 4. Platz, zur Tabellenspitze gibt es jedoch einen Respektabstand, hier ziehen ASV Neufeld an der Leitha und der UFC Purbach am See einsam ihre Kreise. Im Jahr 2016 wurde der SC Eisenstadt neu gegründet, nachdem 2008 ein Insolvenzverfahren gegen den Klub eingeleitet wurde. Einer dieser Gründer war übrigens der ehemalige österreichische Nationalteamspieler Paul Scharner, dieser zog sich jedoch wieder zurück. In der Saison 2018/19 feierte man die Rückkehr in den burgenländische Spielbetrieb, in dem man bis heute aktiv ist und versucht, organisch zu wachsen.
SV Grödig
Für deutlich mehr Furore sorgte der heutige Landesligist SV Grödig, auch wenn es ein kurzes Vergnügen war. Denn nur drei Spielzeiten verbachte man in der Bundesliga, diese bleiben jedoch in Erinnerung. Vor allem in der Debütsaison war man wohl das Team der Stunde, denn der Aufsteiger, trainiert von Adi Hütter (heute bei der AS Monaco) erreichte sensationell den 3. Tabellenplatz. Er wechselte im Anschluss zu Red Bull Salzburg und setzte dort seine Erfolgsgeschichte fort. Den Grödigern gelang es sogar international eine Runde zu überstehen, dort besiegte man den serbsichen Vertreter Cukaricki Belgrad. Doch jeder Erfolgslauf hat auch einmal ein Ende und somit stiegen die Salzburger nach drei Saisonen in die Regionalliga West ab (man verzichtete auf die Lizenz für Liga Zwei).
Blickt man auf die ehemaligen Spieler der Grödiger, so könnte man damit wohl sogar heute noch eine brauchbare Bundesligamannschaft erstellen (Cican Stankovic, Alexander Schlager, Yordy Reyna, Lucas Venuto, Marvin Potzmann, Philipp Huspek, Mario Leitgeb uvm.) und auch die Trainernamen können sich mit Peter Schöttel, Adi Hütter, Michael Baur und Heimo Pfeiffenberger sehen lassen. Heute ist von dem Glanz vergangener Tage wenig übrig, der SV Grödig steht zwar auf Rang Drei in der Salzburger Liga, liegt jedoch schon zehn Punkte hinter dem SV Kuchl, der die Liga regelrecht dominiert. Immer noch beim Verein aktiv, sind übrigens Heimo Pfeifenberger und Christian Haas, die man mittlerweile schon als Urgesteine bezeichnen kann. Man darf gespannt sein, wo der Weg des in der ewigen Bundesligatabelle auf Tabellenplatz 27 stehenden Klubs hinführen wird.
VFB Mödling
Der letzte Klub in der heutigen Ausgabe ist der VFB Mödling, der sich immerhin vier Saisonen in der Bundesliga halten konnte und in seiner ursprünglichen Form heute auch nicht mehr existiert, aber alles der Reihe nach. Bereits im Jahr 1952 durften die Niederösterreicher Luft in der höchsten Division schnuppern, doch hier hielt man sich nur für eine Saison. Es dauerte lange bis man in die Bundesliga zurückkehren konnte. Anfang der 90er Jahre durchlebte der Klub seine erfolgreichste Zeit, wie könnte es anders sein, unter Kultcoach Hans Krankl. Dieser erreichte den 6. Rang, was die beste Platzierung der Vereinsgeschichte darstellt, Michael Zisser schaffte sogar den Sprung ins Nationalteam. Im Jahr 1995 musste der Klub jedoch absteigen und fusionierte nur zwei Jahre danach mit dem Erzrivalen FC Admira Wacker. Daraus entstand letztendlich der VFB Admira Wacker Mödling.
Heute erinnert wenig an die bekannten Namen, die einst für den Klub aktiv waren, wie beispielsweise Alfred Tatar, Herbert Gager, Damir Canadi, Alfred Riedl oder Josef Degeorgi. Die Realität heißt 2. Klasse Ost/Mitte, wo man abgeschlagen auf Rang Zwölf und somit dem vorletzten Platz liegt. Der Fokus des Klubs liegt ganz klar auf der Jugendarbeit, man möchte sich auf die Zukunft konzentrieren. In der ewigen Bundesligatabelle liegen die Südstädter auf dem 29. Platz.
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