
Kronen Zeitung
MARKO BEI INTER
Nur Ronaldo war teurer als Arnautovic
Mit dem Wechsel zu Inter Mailand gehören Arnautovic in Italien die Schlagzeilen. Warum dem Torjäger in Italien so viel netto von brutto bleibt und weshalb in einem speziellen Ranking nur Superstar Cristiano Ronaldo vor dem Wiener liegt.
Mit dem Medizincheck startet Marko Arnautovic heute in seine zweite Ära bei Inter Mailand, anschließend wird der 34-Jährige seinen Zweijahres-Vertrag signieren und zu seinem neuem Team stoßen. Bis zum Liga-Start am Samstag mit dem Heimspiel gegen Monza bleiben der Neuerwerbung drei Trainings-Einheiten, um sich für die Startelf aufzudrängen. Im letzten Test vor dem Saisonstart am vergangenen Sonntag gegen den albanischen Erstligisten Egnatia setzte Trainer Simone Inzaghi auch mangels Alternativen auf das Duo Lautaro Martinez und Marcus Thuram.
Während der argentinische Weltmeister und Inter-Kapitän gesetzt ist und beim 4:2-Sieg zwei Tore erzielte, hat der ablösefrei aus Gladbach gekommene Thuram sichtlich noch Anpassungsprobleme. Der 26-Jährige blieb in den fünf Tests ohne Treffer. „Da Thuram jedes Mal, wenn er den Ball hat, nachdenken muss, was er tun soll, wirkt er langsam und schwerfällig“, fällte das Sportblatt „Tuttosport“ bereits ein erstes hartes Urteil über den Franzosen.
Keine schlechten Voraussetzungen für Arnautovic, der am Samstag zumindest auf der Bank Platz nehmen wird, mit seinen Sturm-Kollegen auch eine Lücke füllen muss: Denn die abgewanderten Edin Dzeko und Romelu Lukaku erzielten letzte Saison 28 Pflichtspiel-Treffer für die „Nerazzurri“, damit so viele wie sie Martinez im Alleingang schaffte. Das Trio markierte folglich mehr als die Hälfte (56) der exakt 100 Inter-Tore 2022/23.
Latte liegt hoch
Die Latte für Arnautovic liegt hoch: Inzaghi erwartet von ihm, dass er in die Nähe seines Saison-Rekordes in der Serie A (14 Tore für Bologna 2021/22) kommt. Eine Inter-Legende traut ihm das zu: „Marko war schon vor 14 Jahren bei Inter. Obwohl einige Zeit vergangen ist, wird dies ein Vorteil für ihn sein“, meint Alessandro Altobelli. Der 67-Jährige erzielte in 465 Spielen für Inter 209 Tore, traf auch für Italien beim 3:1 im WM-Finale 1982 gegen Deutschland. „Für mich ist Arnautovic absolut auf der Höhe, er kennt die Serie A. Wobei sich Bologna natürlich in keinster Weise mit Inter vergleichen lässt.“
Verglichen wird der ÖFB-Teamstürmer dafür mit Cristiano Ronaldo: Arnautovic wurde mit seinem Transfer in Europa zum zweitteuersten Spieler ab 34 Jahren. Eine höhere Ablöse als die zehn Millionen Euro, die Inter für ihn ausgibt, investierte nur Manchester United im Sommer 2021 in den damals 36-Jährigen Ronaldo - 17 Millionen!
In Fan-Foren gibt es einige, die daran zweifeln, dass Arnautovic der Richtige für Inter ist und eine weitere Verstärkung im Angriff fordern. Zumal der vierte nominelle Stürmer Joaquin Correa, der sich als Flop erwies, noch abgegeben werden soll. Der Name Alvaro Morata (Atletico Madrid) macht weiter die Runde. Es liegt am Wiener, den Kritikern rasch den Wind aus den Segeln zu nehmen ...
Finanzielle Vorteile für Fußballer
Finanziell profitiert Arnautovic auch vom im Fußball geltenden sogenannten „Wachstumsdekret“ (Decreto Crescita), das seit 2020 eine Reihe von Maßnahmen zur Wiederbelebung des Wirtschaftswachstums und der Investitionen in Italien vorsieht. Da er für zwei Jahre unterschrieben hat, fällt er in diese Kategorie, beläuft sich die Einkommenssteuer in seinem Vertrag statt 45 Prozent nur auf 25 Prozent. Dadurch kommt er auf ein jährliches Netto-Gehalt von 3,7 Millionen Euro.
Durch die neue Gesetzgebung sollen italienische Klubs auf dem internationalen Transfermarkt wettbewerbsfähiger sein, da Spielern bei gleichem Bruttogehalt höhere Nettogehälter als bisher angeboten werden können.
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