Rapid muss finanziell ins Risiko gehen

Rainer Bortenschlager

Eine Kolumne von „Krone“-Reporter Rainer Bortenschlager:

„Natürlich ist das Cupfinale schon im Kopf drinnen, das ist menschlich“, gab Trainer Zoki Barisic nach dem 1:3 in Linz zu. Auch wenn am Mittwoch noch Salzburg auf Rapid wartet, nur die Titel-Chance am Sonntag hält die Stimmung in Hütteldorf am Leben. Als Cupsieger hätte man eine europäische Gruppenphase fix, Millionen garantiert, Planungssicherheit - und müsste im Sommer keinen Quali-Frühstart hinlegen. Falls sich Grün-Weiß überhaupt diese Chance über die Liga erarbeitet ...

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Aber auch mit dem Cup-Titel würden sich Rapids „Baustellen“ nicht in Luft auflösen. Nicht nur Salzburg, auch Sturm und der LASK haben Grün-Weiß abgehängt. Rapid hat zwar das zweitgrößte Budget aller Bundesligisten, aber - wenn überhaupt - im Duell mit der Austria mit Abstand den viertbesten Kader.

Weil man über Jahre nur Löcher stopfte, Mittelmaß verpflichtet wurde. Ohne Verkäufe (Wöber, Demir, Müldür, Bolingoli, etc.) und Europacup-Einnahmen hätte Rapid nie schwarze Zahlen schreiben können im bislang ach so wichtigen Geschäftsbericht.

Drei Klubs enteilt
Jetzt sind drei Klubs enteilt, muss es in Hütteldorf einen Strategiewechsel geben, Rapid finanziell ins Risiko gehen! Was Sportchef Markus Katzer, der auch nicht krampfhaft am Österreicher-Topf festhalten will, mehrmals angedeutet hat: „Man muss abwägen, was ein Spieler kostet und was er uns bringen kann.“

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Sturm hat es bei Kelvin Yeboah und Rasmus Höjlund vorgemacht. Die Vision beim Dänen hatte 2022 nicht einmal der FC Kopenhagen, sonst hätte man den Stürmer ja nie um - wie man jetzt weiß - lächerliche zwei Millionen ziehen lassen. Aber auch der LASK nimmt mit seinem Kader finanzielles Risiko. Und Rapid? Klub-Boss Alexander Wrabetz hat Geld für „markante Verstärkungen“ versprochen. Da müssen auf die Worte auch Taten folgen. Und dann das Scouting sitzen. Dafür braucht es Geld, sportliche Expertise, aber vor allem auch eine Vision.

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