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Kronen Zeitung

17.07.2024, 11:13 Uhr
Wolverhampton Wanderers FCEngland

EX-SALZBURGER IM FOKUS

„Jackie Chan“: Neue Aufregung nach Rassismus-Eklat

David Hofer

Nachdem Ex-Salzburg-Stürmer Hee-Chan Hwang bei einem Testspiel seiner Wolverhampton Wanderers gegen Serie-A-Aufsteiger Como wohl rassistisch beleidigt worden ist, geht die Causa nun in die nächste Runde. Denn die Norditaliener sorgen mit ihrem Statement, in dem sie ihren Spieler für seine „Jackie Chan“-Aussage in Schutz nehmen, für neuen Ärger bei Hwang und den Wolves. 


Fassungslosigkeit herrscht derzeit bei den Wolverhampton Wanderers und Hee-Chan Hwang anlässlich des offiziellen Statements von Como. Der norditalienische Verein geht dabei auf die Vorfälle in einem Testspiel zwischen den beiden Klubs in Marbella ein, das nach Rassismus-Vorwürfen und einer Handgreiflichkeit ausartete.

Ex-Salzburg-Kicker Hwang beschwerte sich in der 68. Minute darüber, von seinem Gegenspieler rassistisch beleidigt worden zu sein. Seine Teamkollegen eilten herbei und es kam zu einer Rudelbildung. Wolves-Stürmer Daniel Podence hatte seine Emotionen nicht mehr im Griff und schlug den namentlich nicht genannten Como-Verteidiger. Anschließend wurde das Spiel noch zu Ende gespielt, doch der englische Klub kündigte an, weitere Schritte wegen des Rassismus-Eklats einzuleiten.

Statement sorgt für neuen Wirbel
Como sah sich in der Folge zu einem Statement genötigt, das allerdings anders ausfiel, als es sich die Engländer wohl erwartet hatten. Der Serie-A-Verein beklagt darin, dass die Szene „unverhältnismäßig aufgeblasen“ worden sei: „Für unseren Verein hat unser Spieler nichts in abfälliger Weise gesagt. Wir sind enttäuscht, dass die Reaktion bestimmter Wolves-Spieler dazu geführt hat, dass der Vorfall übertrieben dargestellt wurde.“ 



Die Klub-Verantwortlichen hätten mit dem Spieler gesprochen und seine Sicht der Dinge in Erfahrung gebracht. „Er hat uns mitgeteilt, dass der Kommentar, den er zu seinem Mitverteidiger gemacht hat, lautete: ‘Ignoriere ihn, er denkt, er ist Jackie Chan‘. Nachdem wir ausführlich mit unserem Spieler gesprochen haben, sind wir zuversichtlich, dass dies eine Anspielung auf den Namen des Spielers war und auf die ständigen Verweise auf ‘Channy‘ durch seine eigenen Teamkollegen auf dem Spielfeld“, erklärt der Verein.

Keine Strafe für Podence
Aussagen, die die Briten und Hwang ungläubig zurücklassen, wie die „Sun“ berichtet. Die Wolves wollen weiter den offiziellen Weg gehen und eine formelle Beschwerde bei der UEFA und beim italienischen Verband einreichen. Zudem sei man überzeugt, dass das Statement von Como ein Eingeständnis darstelle: „Es scheint klar zu sein, dass sie ihn als Jackie Chan bezeichnet haben. Wir wissen nicht, was der Kontext war. Aber das ist es, was Hwang als rassistisch betrachtet. Sein Gegenspieler hat dadurch im Grunde genommen unterstellt, dass alle Asiaten gleich aussehen“, erklärt ein Sprecher des Vereins.

Bild: AFP/APA/DARREN STAPLES

In dieser Woche soll es ein Treffen mit Wolverhampton-Verantwortlichen und FA-Offiziellen geben, in dem über die Vorfälle gesprochen wird. Gegen Podence will der Verein unterdessen keine Disziplinarmaßnahmen oder Geldstrafen wegen seiner Tätlichkeit verhängen. 


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